Maja Nielsen zu Gast in der Stadtbibliothek

19.05.2023

Es gibt eine Handvoll Autoren, die unsere schöne Bibliothek bereits einige Male von Innen besichtigen konnten. Darunter auch Maja Nielsen, die auch letzte Woche wieder zu Besuch war und uns auf eine spannende Erzählreise mitgenommen hat. Eigentlich ist Frau Nielsen die Sachbuchkönigin, da sie bereits über 29 Sachbücher geschrieben hat, aber dieses Mal durften wir der Geschichte aus ihrem ersten Kinderroman verfolgen.
Maja Nielsen hat 2008 ein Buch verfasst, das die Tragik des Ersten Weltkriegs für die heutigen Leser verständlich herüberbringt. Es ist nur eine erfundene Geschichte und dennoch konnte man noch viel Neues lernen über die Zeit lernen.

 
 

Der Roman von Maja Nielsen heißt „Feldpost für Pauline“ und greift das Thema Erster Weltkrieg und die damaligen historischen Ereignisse auf. Die ganze Lesung war sehr abwechslungsreich gestaltet. Frau Nielsen las aus ihrem Buch und erzählte einige spannende Fakten. Sie ließ auch einige der anwesenden Jugendlichen ein paar echte Briefe aus dem Ersten Weltkrieg vorlesen und wir hörten ein paar Abschnitte aus dem Hörbuch zum Roman.
Aber worum geht es in dem Buch überhaupt?
Pauline wohnt in Köln und bekommt unerwarteter Weise einen Brief aus dem Ersten Weltkrieg - Ein Brief, der über 90 Jahre Verspätung hat. Zwar steht ihr Name auf dem Umschlag, aber der Brief war eigentlich an ihre Urgroßmutter gerichtet, die auch Pauline hieß. Mit der Unterstützung ihrer Großmutter versucht Pauline nun Informationen über den Adressaten und ihrer Urgroßmutter zu sammeln.
So fanden Enkelin und Oma heraus, dass der Briefschreiber Wilhelm hieß und er und Pauline sich kurz vor dem Krieg zum ersten Mal begegneten. Jedoch hatten sie nicht viel Zeit, um einander besser kennenzulernen. Dass war dem geschuldet, dass zum Krieg aufgerufen und die Männer einberufen wurden. Zu dem Zeitpunkt waren alle begeistert von einem Krieg. Mit Vorfreude meldeten sich die Männer und wurden von den anderen bejubelt. Alle erwarteten ein schnelles Kriegsende und natürlich einen Sieg, jedoch wurde der Krieg zu einem der schlimmsten Geschehnisse, die die Welt bis dahin je gesehen hatte. Mittlerweile sind 105 Jahre vergangen und doch konnte man die Trauer, Angst und Hoffnung in den Zeilen von Frau Nielsen spüren, als wäre man selbst dabei gewesen. Nebenbei zeigte sie Aufnahmen von der Zeit; um die Geschichte noch verständlicher zu machen.

Das Leben unserer beiden Protagonisten Wilhelm und Pauline verlief anders, als sie es sich hätten vorstellen können. Wilhelm war ein begnadeter Musiker mit großem Talent. Er spielte unfassbar gut Cello und bei einem seiner Konzerte traf er auf Pauline. Es war die Liebe auf den ersten Blick für die beiden. Sie sahen und trafen sich ein paar Mal und dann war da plötzlich dieser Krieg. Kurz bevor der Zug mit den Soldaten abfuhr, gestanden sich die beide ihre Liebe und dann begann das große Bangen. Wilhelm, der das Elend an der Front hautnah miterlebte, versuchte zu überleben. Pauline, die als Krankenschwester zuhause tätig war und sich um die vielen Verletzten kümmerte, hoffte jeden Tag, dass Wilhelm gesund zu ihr zurück kommen würde. Jeder Tag brachte neue Verletzte und Tote mit sich. Über 9 Millionen Soldaten aus ganz Europa starben während des ersten Weltkrieges und noch heute stehen überall Denkmäler für die, die damals ihre Familien und liebsten verloren haben. 
Aber zurück zu Wilhelm und Pauline. Die Liebe der beiden stand unter keinem guten Stern und dennoch gaben die beiden die Hoffnung nicht auf, dass sie wieder zueinander finden würden. Das war zwischenzeitlich auch nicht so einfach, weil sie nicht einmal wussten, ob der andere noch am Leben war. Das lag unter anderem daran, dass es damals nicht die Möglichkeit gab z.B. eine SMS zu schicken. Es gab nur die Option Briefe nach Hause zu schreiben. Jedoch wurden diese teilweise zensiert oder ganz einbehalten. Das wurde getan, weil den Menschen in der Heimat nicht gesagt werden sollte, wie furchtbar es an der Kriegsfront war. So musste Pauline, wie viele andere Frauen auch, hoffen, dass ihr Geliebter gesund zu ihr zurück kommen würde.
Die beiden Personen Wilhelm und Pauline haben so zwar nicht existiert, aber ihre Geschichte beruht auf den Erfahrungen von Personen, die während der Zeit lebten. Auch alle geschichtlichen Ereignisse basieren auf wahren Begebenheiten und knallharten Fakten, die Frau Nielsen fleißig für das Buch recherchiert hatte. 

 
 

Viel zu schnell verging die Zeit und wir hätten Maja Nielsen noch stundenlang lauschen können, so lebhaft und spannend wie sie erzählte. 
Und nicht nur uns hat die Lesung gefallen, auch die anwesenden Schülerinnen und Schüler, die die ganze Bibliothek füllten, schienen sehr interessiert an dem ganzen Thema zu sein. So hoffen wir doch sehr, dass Maja Nielsen uns auch in Zukunft ein paar weitere Besuche mit ihren tollen Büchern abstattet. 

Wer mehr Informationen zum Ersten Weltkrieg haben möchte, der kann sich hier noch ein paar Sachbücher zu dem Thema ansehen.

 
 
 
 

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Quelle: dbv
 
 

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