Das spätgotische Haus - eines der ältesten Bürgerhäuser der Stadt - entstand in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Mit seinen Spitzbogenblenden, den wechselnden Lagen aus glasierten und unglasierten Steinen, den Reliefs, Medaillons und dem zinnenbekrönten Treppengiebel gehört das Haus zu den bedeutendsten Zeugnissen norddeutscher Backsteingotik. Nach neuesten Recherchen wohnten hier reiche Kaufleute und nicht, wie lange vermutet, der Pfarrer des Heiligen-Geist-Hospitals.
Anfang des 20. Jahrhunderts bis zum 2. Weltkrieg befand sich ein Leinen-, Wäsche- und Bettenhaus der Familie Ratschow darin. Nach Zerstörung durch Brände blieb jedoch der schöne Treppengiebel mit mittelalterlichem Schmuck, der für die spätere Backsteingotik typisch war, erhalten.
Das wiederaufgebaute Haus nutzt seit 1961 die Öffentliche Bibliothek der Stadt. Laufend erweiterte Bestände und höhere Anforderungen durch die Benutzerinnen und Benutzer machten eine Erweiterung und die Rekonstruktion erforderlich, die im Frühjahr 1989 begann. Im Februar 1992 wurde die völlig rekonstruierte und mit moderner Bibliotheksausstattung eingerichtete Zentralbibliothek der Stadtbibliothek Rostock wieder eröffnet.
1994 verzichtete die Erbengemeinschaft der Familie Ratschow auf ihre Restitutionsansprüche. Seit September 1994 trägt das Haus den Namen "Haus Ratschow".
Jahr | Ereignis |
---|---|
1894 | Gründung einer privaten, allgemein zugänglichen Volksbücherei |
1906 | Übernahme der Volksbücherei durch die Gemeinnützige Gesellschaft und Fortführung als "Öffentliche Bücher- und Lesehalle" |
1919 | Gründung der "Städtischen Volksbücherei" durch den Rat der Stadt Rostock
- Zusammenschluss der Bücherei der Gemeinnützigen Gesellschaft, der
Bücherei des Volksbildungsvereins und der Bücherei der Gewerkschaft |
1942 | Zerstörung durch Bombenangriffe |
1945 | Wiedereröffnung |
1946 | Abschaffung der Leihgebühr |
1950 | Einweihung der ersten Freihandbücherei |
1954 | Umstrukturierung der "Städtischen Volksbücherei" zur "Stadt- und Bezirksbibliothek Rostock" |
1956 | Erweiterung des Bestandes durch eine Musikalienabteilung |
1957 | Sperrung der Zentralbibliothek (damals in der Richard-Wagner-Straße 1a)
wegen Baufälligkeit und Auslagerung und Verteilung der Bestände auf die
Zweigbibliotheken; |
1958 | Umstellung aller Bestände von Thekenausleihe auf Freihandausleihe |
1961 | Einzug in das Giebelhaus Kröpeliner Straße 82 |
1966 | Verleihung des Namens "Willi Bredel" und Umbenennung in "Willi-Bredel-Bibliothek, Stadt- und Bezirksbibliothek Rostock" |
1970 | Einführung der fotomechanischen Ausleihverbuchung |
1989- | Rekonstruktion des Giebelhauses Kröpeliner Straße 82, Auslagerung des Bibliotheksgeschäftes in die Aalstecher- und Schnickmannstr. |
1990 | Umbenennung in "Stadtbibliothek Rostock" |
1992 | Wiedereröffnung im Giebelhaus Kröpeliner Straße 82, am 08.02.1992 |
1994 | Umbenennung des Giebelhauses in "Haus Ratschow"; |
1999- |
Schließung der Zentralbibliothek für die Renovierung des gesamten Hauses, Anbau eines Fahrstuhls sowie einer Rampe zum Kinderbuchbereich; |
2000 | Wiedereröffnung der Zentralbibliothek am 06.06.2000; |
2003 | Einführung neuer Benutzerausweise, Papierausweise werden durch Plastikkarten ersetzt; |
2010 | Umbau und Renovierung des Erdgeschosses der Zentralbibliothek |
2011 | Im Januar Start der neuen Homepage unter www.stadtbibliothek-rostock.de; |
2012 | Erweiterung der Vorlesestunde, ab Januar alle 14 Tage; |
2013 | Im Mai wird eine Jugendecke im Erdgeschoss der Zentralbibliothek eingerichtet; |
2014 | Der FerienLeseClub (FLC) findet nun unter dem Namen FerienLeseLust (FLL) statt; |
2015 | Ab Januar Ausleihe von Playstation-Spielen in der Zentralbibliothek; |
2016 | Renovierung des 2. Obergeschosses der Zentralbibliothek |
2017 |
Relaunch der Website im Juli; |
2018 | Im Juli wird der erste Newsletter verschickt. Interessierte Leserinnen und Leser können sich monatlich per E-Mail über die aktuellsten Geschehnisse in der Stadtbibliothek auf dem Laufenden halten. |
2019 | Im Februar zieht die Stadtteilbibliothek Reutershagen in neue Räumlichkeiten und öffnet nach 4-wöchiger Umbauphase und Schließzeit am 01.03. wieder Ihre Pforten. Ab 01.10. startete die Initiative "Chance Inklusion" in Kooperation mit dem deutschen Zentrum für barrierefreies Lesen. Die Stadtbibliothek Rostock bietet Hilfe und Unterstützung für Menschen mit Seh- und Lesebehinderung bei der Anmeldung und Medienauswahl. Ebenfalls ab Oktober werden Tonies ausgeliehen. |
2020 | Im Februar wurde die Kinderbibliothek in der Zentralbibliothek durch Umgestaltung der gesamten Medienpräsentation erweitert. Vom 16.03. bis 26.04.wurde die Stadtbibliothek Rostock Corona-bedingt zum ersten Mal geschlossen (in den Stadtteilbibliotheken sogar bis zum 30.04.). Seit 25.03. ist die Stadtbibliothek Rostock auch auf Instagram zu finden. Nur einen Tag später startete das "Homeoffice für Kinder" auf der Homepage (ein Online-Angebot für Kinder mit abwechslungsreichen Beiträgen). Später wurde dieser Bereich in "Flaschenpost für Kinder" umbenannt. Zum Bundesweiten Vorlesetag im November fand zum ersten Mal eine Deutsch-Amerikanische Vorlesestunde in der Stadtbibliothek Rostock statt, die online übertragen wurde. Gelesen haben der Rostocker Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen und die Oberbürgermeisterin Mary-Ann Baldwin aus der Partnerstadt Raleigh. Am 18.12. schließt die Stadtbibliothek Rostock erneut Corona-bedingt ihre Türen. Die Rückgabe und die Abholung von bestellten Medien ist aber weiterhin möglich. |
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